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Fritz Reuter,
HeinrichOstsee vor Hiddensee Ludwig Christian Friedrich Reuter, am 7. November 1810 in Stavenhagen geboren, am 12. Juli 1874 in Eisenach gestorben, setzte der kleinen, Rügen vorgelagerten Ostseeinsel Hiddensee ein erstes literarisches Denkmal, so dass Erholung suchende Künstler wie Gerhart Hauptmann, Asta Nielsen oder Erich Heckel den herben Reiz der Landschaft der Insel Hiddensee für sich entdeckten.

Johann Georg Reuter, Bürgermeister und Stadtrichter in Stavenhagen heiratete im Februar 1810 Johanna Luise Oelpke eine Bürgermeistertochter aus Tribsee.
Neun Monate später, am 7. November, wurde ihr Sohn Fritz im Rathaus von Stavenhagen geboren (das war knapp!). Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes 1812 war Johanna Luise Reuter zeitlebens gelähmt, der 2. Sohn starb im Alter von eineinhalb Jahren.
Fritz Reuter besuchte als einziger Junge eine Mädchenschule, wurde sonst bis zum 13. Lebensjahr von Eltern, Verwandten und Bekannten zu Hause unterrichtet. Mit 14 Jahren lernte Fritz Reuter, zusammen mit seinem Vetter August Reuter, an der Gelehrtenschule in Friedland. Fritz Reuters schulischen Leistungen waren schlecht, Fritz Reuter wollte gern Maler werden, Segelschiff im Hafenso das Turnen und Zeichnen die einzigen Schulfächer waren die ihm zusagten. Über das durch Turnvater Jahn populäre Turnen, und seinen Lehrer Karl Horn, eine Mitglied der Lützower Jäger, lernte Fritz Reuter die Ideen der Deutschen Burschenschaften kennen. So wurden die Grundlagen der demokratischen Gesinnung von Fritz Reuter geprägt.
1826 verstarb seine Mutter. Zu Ostern 1827 wollte der Vater den Schulwechsel aufs Gymnasium in Parchim erwirken, wegen mangelnder Konzentration und Zuspätkommens wurde Fritz Reuter nicht in die Prima eingestuft. Erst Ostern 1828 wurde Fritz Reuter der Wechsel aufs Gymnasium erlaubt. Das Verhältnis zu seinem Vater kühlte in Folge weiter ab, in den Ferien kehrte er ungern nach Hause zurück. Am 24. September 1831 erhielt Fritz Reuter das Reifezeugnis.

Studium und Burschenschaft

Am 19. Oktober 1831 begann Fritz Reuter das Studium der Rechtswissenschaft in Rostock. Ab Mai 1832 setzte er das Studium in Jena fort und wurde dort am 13. Juli 1832 Mitglied der Allgemeinden Burschenschaft. Fritz Reuter  schloss sich der radikalen Richtung „Germania“ an und wurde noch im selben Jahr zum ersten Mal festgenommen. Am 19. Februar 1832 verließ Fritz Reuter Jena, ging zunächst nach Camburg und versuchte eine Studienerlaubnis für Halle oder Leipzig zu erlangen, was ihm Ostseeküste vor Rügenjedoch nicht gelang.

Sieben Jahre Haft

Am 31. Oktober 1833 wurde Fritz Reuter auf der Heimreise nach Stavenhagen in Berlin festgenommen. Fritz Reuter wurde in der Festung Silberberg interniert und am 4. August 1836 wegen „Teilnahme an hochverräterischen burschenschaftlichen Verbindungen in Jena und Majestätsbeleidigung“ zum Tode verurteilt. Am 28. Januar 1837 erfolgte die Zustellung des Urteils und die gleichzeitige Begnadigung zu 30 Jahren Festungshaft. Abgemildert wurde die Strafe später auf Betreiben des Großherzogs von Mecklenburg zu 8 Jahren Festungshaft. Die Festungshaft verbrachte Fritz Reuter ab Mitte Februar 1837 in Groß Glogau, ab Mitte März 1837 in Magdeburg, ab 15. März 1838 in Graudenz, und ab 20. Juni 1838 Dömitz. Am 25. August 1840 wurde Fritz Reuter in Dömitz entlassen.
Ostsee mit Kutter Zu seiner Haft schrieb Fritz Reuter später:
„Un wat hadden wi denn dahn? Nicks, gor nicks. Blot in uns’ Versammlungen un unner vir Ogen hadden wi von Ding’ redt, de jetzt up apne Strat fri utschrigt warden, von Dütschlands Friheit und Einigkeit. Äwer taum Handeln wiren wi tau swack, taum Schriwen tau dumm, dorum folgten wi de olle dütsche Mod’: wi redten blot doräwer.“
(Zitat nach Julius Stinde)
Nach dem kurzen Versuch, das Studium in Heidelberg fortzusetzen, zog Fritz Reuter zu seinem Onkel, dem Pastor in Jabel. 1842 trat Fritz Reuter eine Stellung als Strom (Volontär) bei einem Gutspächter in Demzin an. In Demzin lernte Fritz Reuter die Tochter des Roggenstorfer Pastors Kuntze, seine spätere Frau Luise kennen. Luise Kuntze arbeitete als Kindererzieherin im Haus des Pastors Augustin in SeebrückeRittermannshagen. Am 3. März 1845 starb Fritz Reuters Vater, der seinen Sohn enterbt hatte. Fritz Reuter begann nun seine schriftstellerische Tätigkeit, zunächst auf hochdeutsch, später mit mehr Erfolg auf plattdeutsch. Im April 1850 ließ sich Reuter im preußischen Treptow (heute Altentreptow) an der Tollense als Privatlehrer für Zeichnen und Turnen nieder. Fritz Reuter erwarb das preußische Bürgerrecht und wurde Stadtverordneter. Am 16. Juni 1851 heiratete er Luise Kuntze (geboren 1817 in Grevesmühlen, gestorben 1894 in Eisenach) in Roggenstorf.
1853 gelang Fritz Reuter mit dem Büchlein Läuschen un Rimels sein erster größerer Erfolg. Die Anfangsauflage von 1.200 Exemplaren war schon nach wenigen Wochen ausverkauft. 1856 zog Reuter als freier Schriftsteller nach Neubrandenburg, wo er seine produktivsten Jahre verlebte und Ostsee und Pferdeseine bedeutendsten Werke schuf. Von Fritz Reuters vier Wohnungen in Neubrandenburg hat nur die zweite Wohnung das Flammeninferno 1945 überstanden und ist heute als Reuterhaus ein vielbesuchtes Touristenziel. Ab 1859 verlegte Dethloff Carl Hinstorff Reuters Werke, was entscheidend zu seiner Verbreitung beitrug.
Die Universität Rostock verlieh Fritz Reuter 1863 die Ehrendoktorwürde. Im selben Jahr siedelten Reuter und seine Frau nach Eisenach über. Die Reuters ließen sie sich von 1866 bis 1868 vom Architekten Ludwig Bohnstedt in Eisenach eine Villa im Stil der Neorenaissance errichten. Fritz Reuter starb am 12. Juli 1874 in Eisenach.

Werke von Fritz Reuter:

  • 1847 Ein gräflicher Geburtstag
  • 1853 Läuschen und Rimels (Schwankgedichte), 1. Teil
  • 1855 Polterabendgedichte
  • 1857 Kein Hüsung
  • 1858 De Reis nah Belligen
  • 1858 Läuschen und Rimels (Schwankgedichte), 2. Teil
  • 1859 Ut de Franzosentid
  • 1860 Hanne Nüte un de lütte Pudel
  • 1862 Ut mine Festungstid
  • 1862-1864 Ut mine Stromtid (3 Teile)
  • 1866 Dörchläuchting
  • 1868 De meckelnbörgschen Montecchi un Capuletti oder De Reis' nah Konstantinopel
  • 1874 De Urgeschicht von Meckelnborg

Quellenangaben:
Wikipedia die freien Enzyklopädie - Fritz Reuter

 
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