Hiddensee Apartements

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d­er größte und bekannteste Badeort der Insel Hiddensee, Fischerdorf, liegt unmittelbar am Meere und ist gleich weit  vom nördlichen Hochland und von der entzückenden Heidelandschaft in der Mitte der Insel entfernt. Staubfreie Luft, guter Badestrand und kräftiger Wellenschlag bei den hier herrschenden Westwinden sind seine Vorzüge.
Arzt: Wohnhaft im Ort
Hotels: Hotel zur Ostsee (E. Freese), Strandhotel  (A. Sponholz), Hotel zur Post (Frl. M. Nehls), Hotel und Restaurant Schluck (Ww. E. Schluck)
Gasthaus: Gasthaus zur Heiderose (P. Krüger)
Pensionen: Uns Hüsing (Frl. v. Trentovius); Pension Mühlendorf (O. Baier), Pension und Kaffee Schluck (H. Schluck), Haus Arndt (R. Arndt), außerdem Müllermeister Schwartz und Frau Else Hübner
 Privatwohnungen: mit und ohne Pension in großer Zahl vorhanden. Gelegenheit zur Selbstverpflegung
Post, Telegraph und Telephon: am Ort
Besuchsziffer: 1926: 2395, 1927. 2687 Gäste
Banken: Ländl. Spar- und Darlehnskasse Hiddensee und Rostocker Bank, Agentur Kloster
Unterhaltungen: Dampfer-, Segelfahrten und lohnende Spaziergänge; Konzerte und Vorträge namhafter Künstler
Kurtaxe: mäßig, Bäder Kostenlos
Auskunft: erteilt die Badeverwaltung, der Verband Deutscher Ostseebäder und seine Vertretungen.
Gasthaus Heiderose
Großer Gesellschaftssaal und Restaurationsgarten, Ausflugsort; saubere Fremdenzimmer; Kräftiger Mittagstisch; Kaffee und Konditorei; elektrisches Licht;
Das ganze Jahr geöffnet. Besitzer Paul Krüger
Dampferverbindung nach Hiddensee
regelmäßige Fahrten der Dampfer "Swanti" und "Caprivi"; Fahrplan und Erläuterungen im Anzeigenteil

Ausflugsstrecke von der Pension Münzner in Kloster / Hiddensee nach Vitte

Weiße Rosen**

Du bissest die zarten Lippen wund,
Das Blut ist danach geflossen;
Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil einst mein Mund sie verschlossen.

Entfärben ließt du dein blondes Haar
In Sonnenbrand und Regen;
Du hast es gewollt, weil meine Hand
Liebkosend darauf gelegen.

Du stehst am Herd in Flammen und Rauch,
Daß die feinen Hände dir sprangen;
Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil mein Auge daran gehangen.

Du gehst an meiner Seite hin
Und achtest meiner nicht;
Nun schmerzt mich deine weiße Hand,
Dein süßes Angesicht.

O sprich wie sonst ein liebes Wort,
Ein einzig Wort mir zu!
Die Wunden bluten heimlich fort,
Auch du hast keine Ruh.

Der Mund, der jetzt zu meiner Qual
Sich stumm vor mir verschließt,
Ich hab ihn ja so tausendmal,
Vieltausendmal geküßt.

Was einst so überselig war,
Bricht nun das Herz entzwei;
Das Aug, das meine Seele trank,
Sieht fremd an mir vorbei.

So dunkel sind die Straßen,
So herbstlich geht der Wind;
Leb wohl, meine weiße Rose,
Mein Herz, mein Weib, mein Kind!

So schweigend steht der Garten,
Ich wandre weit hinaus;
Er wird dir nicht verraten,
Daß ich nimmer kehr nach Haus.

Der Weg ist gar so einsam,
Es reist ja niemand mit;
Die Wolken nur am Himmel
Halten gleichen Schritt.

Ich bin so müd zum Sterben;
Drum blieb' ich gern zu Haus
Und schliefe gern das Leben
Und Lust und Leiden aus.

Quellenangaben:
* Die Ostsee - Führer durch Badeorte 1928 - Seite 96
**Theodor Storm - Gedichte 1885

 
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